Auf Ultraschallwellen basierende Messmethoden werden bereits seit vielen Jahren zur zerstörungsfreien Materialprüfung eingesetzt. Klassische Einsatzgebiete von Ultraschall in der Industrie sind die Detektion von Fehlstellen, die Überprüfung von Schweißnähten und Klebungen und die Messung von Materialspannungen.
Diese Methoden verwenden meist berührende piezoelektrische Wandler zur Erzeugung und Messung der Schallwellen. Für diese wird jedoch immer ein Koppelmittel zwischen dem zu untersuchenden Werkstück und dem Schallwandler benötigt. Dieses ist allerdings häufig unerwünscht und verhindert eine automatisierte Messroutine, wie sie in industriellen Prozessen benötigt wird.

Schallwellen können auch berührungslos erzeugt und vermessen werden. Hierfür werden meist optische Methoden oder elektromagnetisch – akustische Schallwandler verwendet.  Das ISAT hat ein Verfahren sowie eine Vorrichtung entwicklet, mit welcher sogenannte akustische Oberflächenwellen berührungslos an der Oberfläche von Festkörpern angeregt werden können. Diese Wellen eignen sich besonders für die Detektion und Charakterisierung von Schichtsystemen, Spannungen oder zur Rissdetektion. Mit der optischen Methode der Laseranregung von Ultraschall lässt sich eine große Bandbreite von Wellentypen erzeugen. Der Energieeintrag des Lasers auf ein Substrat verursacht Spannungen im Material, die sich als Ultraschallwellen durch das Material ausbreiten. Eine schmale, gut fokussierte Linie erzeugt hohe Bandbreiten und Amplituden, ebenso erzeugt der kurze Laserpuls eine hohe Frequenzbandbreite. Nachdem die akustischen Oberflächenwellen über den Prüfkörper gelaufen sind, lassen sie sich wiederum optisch, zum Beispiel interferometrisch mit Laser-Doppler-Vibrometrie vermessen. Mit diesem Ansatz ist es möglich Mikro- und Makrodefekte auf einer Oberfläche zugleich zu untersuchen.Breitbandige akustische Oberflächenwellen lassen sich zur Rissdetektion verwenden. Hochfrequente Oberflächenwellen werden von tiefen Rissen aufgrund ihrer geringen Eindringtiefe komplett reflektiert. Andererseits werden niedrigfrequente Wellen aufgrund ihrer hohen Eindringtiefe von einem Mikroriss kaum beeinflusst.