ASYMODE – Planare Lichtwellenleiter für integriert optische Systeme
Daten sind in unserer Informationsgesellschaft ein wichtiger Rohstoff. Sie müssen rasch transportiert und effizient verteilt werden. Der Datentransport läuft heute sowohl im Telekommunikationsbereich (auf Langstrecken) als auch in Unternehmensnetzwerken (auf Kurzstrecken) weitgehend über Glasfasern. Bei der Übertragung der Daten gibt es aber Unterschiede: Die Telekommunikation braucht Singlemode-Fasern und entsprechende Singlemode-Verteiler, die Daten mit hohen Taktraten über lange Entfernungen übertragen. In den kürzeren Unternehmensnetzen werden sogenannte Multimode-Fasern und -Verteiler eingesetzt, die leichter zu handhaben sind, derzeit aber nur eine gleichmäßige (symmetrische) Teilung der Datenströme erlauben. Eine einfache Übertragung der Lösungen aus der Telekommunikation zum Erreichen einer ungleichmäßigen (asymmetrischen) Verteilung in der Kurzstreckenkommunikation scheidet aus technischen Gründen aus.
Ziel des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes „ASYMODE- Verfahrensentwicklung zur industriellen Herstellung von planar integrierten Multimode-Lichtwellenleitern in Glas für asymmetrische Verzweiger“ ist es, Multimode-Lichtwellenleiter zu entwickeln, die eine asymmetrische Datenverteilung ermöglichen und sich industriell herstellen lassen. Dazu ist zum einen Grundlagenforschung erforderlich. So müssen physikalische Vorgänge simuliert werden und es sind vielfältige Experimente durchzuführen. Zum anderen sind geeignete Verfahren für die industrielle Produktion zu entwickeln. Als Basis für die Untersuchungen wird mit dem Ionenaustausch in Glas eine Technologie gewählt, die die Möglichkeit bietet, mehrere Funktionselemente auf einem optischen Chip zu integrieren, um so zu sehr kompakten und robusten Bauformen zu gelangen. Am Ende des Projektes steht die Überführung der Ergebnisse in einen industrietauglichen Produktionsprozess.
Am ISAT wurde für die Fotolithografie ein Labor mit Sputteranlage, Lackschleuder, Mask-Aligner und Trockenofen eingerichtet. Ein Arbeitsplatz für den Ionenaustausch ist im Aufbau, sowie ein Labor für die optische Charakterisierung der Wellenleiter und ein Weißlichtinterferometer.