Die Bionik beschreibt die Übertragung von Funktionsweisen oder Modellen aus der Natur auf die Technik, um komplexe menschliche Fragestellungen zu lösen.
„Durch den Einsatz unserer Expertise im Bereich geführte akustische Wellen aktivieren wir Flüssigkeitsströmungen, indem wir hervorstehende makroskopische Strukturen durch diese Wellen zum Schwingen anregen. Als Strukturen haben wir in unseren Untersuchungen gestanzte metallische Klettbänder verwendet.“, erklärt Alexander Backer, Ingenieur aus dem Institut für Sensor- und Aktortechnik. Er ist der Hauptautor der neuen Veröffentlichung im Journal of Bionic Engineering. Vorbild dieser Strukturen sind Zilien, u.a. auch Flimmerhärchen oder Wimpern genannt, die an der äußeren Hülle einiger Zellen zu finden sind und beispielsweise dem Flüssigkeitstransport dienen.
Über die Veröffentlichung des Papers „Actuation of Liquid Flow by Guided Acoustic Waves on Punched Steel Tapes with Protruding Loops“, ist er sehr erfreut. „Mit dieser Veröffentlichung konnten wir zeigen, dass akustische Strömungen durch das niederfrequente Vibrieren von scharfen Kanten entlang eines Wellenleiters erzeugt werden können.“
Anwendungen werden im Hinblick auf die Modifizierung von Strömungsprofilen, die Erhöhung der Effizienz von Mischern, die Beschleunigung von elektrochemischen Reaktionen an Elektroden oder auch die Verbesserung von Transportprozessen entlang und über Flüssigkeits-Festkörper-Grenzen erwartet, was besonders interessant im Bereich der Elektrochemie ist.
Das Paper ist öffentlich unter diesem Link zu finden.